URBANA macht Energieversorgung planungssicher

„Diese Contracting-Anlage sichert unsere Wachstumsmöglichkeiten nachhaltig“

Ibbenbüren im Teutoburger Wald – Der Hamburger Contractor URBANA hat einmal mehr sein Know-how unter Beweis gestellt: Der Dienstleister übernimmt die Energieversorgung des Traditionsunternehmens Kröner Stärke. Die Produktion von Stärke gehört zu den energieintensiven Verfahren – um ein Kilo Stärke herzustellen, benötigt man ungefähr 0,8 Kilowattstunden. Der gesamte Wärmebedarf von Kröner beziffert sich auf momentan 70.000 Megawattstunden jährlich. Diesen Bedarf liefert URBANA mithilfe eines modernen Energiekonzepts, für das der finanzstarke Contractor unter anderem rund 10 Millionen Euro in den Neubau eines Braunkohlestaubkraftwerks auf dem Kröner-Areal investierte. Zusätzlich wurde eine Biogasanlage in Betrieb genommen, die sich aus den Biogasen speist, die aus den organischen Reststoffen der Stärkeproduktion entstehen.  

Zuletzt nutzte Kröner Stärke Erdgas als Energieträger für die Stärkeproduktion. Abgesehen von dem massiven Preisanstieg der letzten Jahre leidet die Zukunftsfähigkeit von Erdgas nicht zuletzt an seinen endlichen Reserven. Hinzu kommt die langfristige politische Dimension: Ein Industrieunternehmen, das auf den Import von Erdgas angewiesen ist, macht seine Wettbewerbsfähigkeit und Kalkulation abhängig von politischen Entwicklungen in den Erdgas exportierenden Ländern, darunter Russland und der Nahe Osten. Götz Kröner, Geschäftsführer des Familienunternehmens, erkannte die Notwendigkeit, „den Energieträger zu wechseln, als es wegen des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine 2005 zu zeitweiligen Lieferengpässen kam.“ Damals habe man die Druckschwankungen sogar am Manometer sehen können. „Und ohne Energie geht hier gar nichts mehr. Im Sinne des langfristigen Unternehmenserfolgs, und nicht zuletzt der 85 Arbeitsplätze, kam nur eine Energieversorgungszentrale mit einem langfristig verfügbaren heimischen Brennstoff infrage“, so der 46-Jährige.

Kröner verlangte nach moderner, hocheffizienter Energietechnik, die sich auch langfristig als die beste Variante erweist, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit URBANA hat das Unternehmen einen potenten Partner für die Energieversorgung gefunden. Der Contractor betreibt mit seinen 100 Mitarbeitern deutschlandweit über 700 Anlagen, sein Know-how in Sachen Energietechnik ist so zukunftsfähig wie praxisnah.

URBANA, die bislang vor allem als Contractor für die Wohnungswirtschaft und kommunale Unternehmen tätig war, rechnete zunächst die verschiedenen Alternativen der Energieversorgung durch. Der Energiebedarf von Kröner wird ab 2010 auf zirka 100.000 Megawattstunden Wärme jährlich ansteigen, dies entspricht dem Wärmebedarf von ungefähr 10.000 Einfamilienhäusern. Die jährliche Grundlast der Anlage sollte 7000 bis 8300 Vollbenutzungsstunden (VBh) betragen, dies bedeutet im Grunde genommen Dauerbetrieb. Zudem war die Baufläche für eine neue Energieanlage auf dem Kröner-Areal mit 1000 Quadratmetern nicht allzu großzügig bemessen. Schnell wurde klar, dass Holz als Energieträger für die Stärkeproduktion ausscheidet. Um Kröners Energiebedarf mit Holz zu decken, müsste das Unternehmen, sofern so viel Rohstoff (47000 Tonnen jährlich) überhaupt stabil in den benötigten Mengen zur Verfügung stünde, allein für seine Lagerung über 3000 Quadratmeter Fläche einrechnen, um die täglich vier LKW-Ladungen Nachschub unterzubringen. Holz hat eine geringe Energiedichte, sein Transport- und Platzbedarf ist entsprechend hoch. Letztlich strich URBANA den Energieträger Holz von der Liste, weil nicht prognostizierbar ist, wie sich der Holzpreis, der in den letzten Jahren bekanntlich sprunghaft anstieg, weiter entwickeln wird.
Steinkohle ist keine Alternative, da Steinkohlekraftwerke in diesen Größenordnungen nicht wirtschaftlich betrieben werden können.  

Josef Haerkötter, technischer Leiter bei Urbana Energietechnik, kam nach Prüfung aller Möglichkeiten zu dem Schluss: „Es gibt keine wirtschaftliche Alternative zur Braunkohle.“ Eine Auffassung, die man bei Kröner Stärke voll und ganz teilte. Der heimische Brennstoff ist langfristig verfügbar – in Deutschland würden die Vorräte, die nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zu gegenwärtigen Preisen und mit dem Stand der heutigen Technologie gewinnbar sind, bei konstanter Förderung (176,3 Millionen Tonnen im Jahre 2006) noch für über 200 Jahre ausreichen. Auch ist der Brennstoff, das zeigen die vergangenen Jahrzehnte, mehr als preisstabil, was die Energiekosten für Kröner Stärke verbindlich kalkulierbar macht. Konkret sind die Preise für Braunkohle für die nächsten zehn Jahre gesichert. Hinzu kommt die moderne und sichere Anlagentechnik von URBANA: Der Contractor baute in Ibbenbüren ein Braunkohlekraftwerk (Kraft-Wärme-Kopplung) nach neuestem Stand. Das 9,2 Millionen Euro teure Werk erzielt durch den zusätzlichen Betrieb einer Gegendruckdampfturbine einen Nutzungsgrad von 90 Prozent. Zum Vergleich: Der Nutzungsgrad deutscher Großkraftwerke liegt durchschnittlich unter 40 Prozent. Zuletzt stimmt mit Braunkohle auch das logistische Konzept: Lediglich ein LKW pro Tag ist nötig, um die Anlage mit genügend Braunkohlestaub zu versorgen, und die anliefernden LKW nehmen die anfallende Asche gleich wieder mit.

Komplettiert wird das Energiekonzept von einer neuen Biogasanlage. Die alte Abwasserreinigungsanlage wurde vergrößert und zu einer Biogasanlage erweitert, in der CO2-neutrales Biogas mit einer Qualität erzeugt wird, die für den Einsatz in einem Blockheizkraftwerk geeignet ist. Das neue Blockheizkraftwerk, das ebenfalls von der URBANA betrieben wird, produziert mit zwei Motoren Strom und Wärme. Der Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und als Ökostrom vermarktet, die Wärme vollständig bei Kröner-Stärke selbst genutzt.

Für Kröner sind die Vorteile der Zusammenarbeit mit URBANA zahlreich. So wurde die Finanzierung der Energieversorgung komplett von URBANA getragen. Der Contractor übernimmt als Eigentümer des Kraftwerks und des Blockheizkraftwerks eigenverantwortlich deren Betrieb und trägt das Nutzungsgradrisiko zu 100 Prozent allein. Zudem stimmen die URBANA-Ingenieure vor Ort die Energieversorgung direkt mit den Verantwortlichen für die Produktion von Kröner ab, so kann sofort auf veränderten Energiebedarf, zum Beispiel in Hochzeiten der Produktion, reagiert werden. Und: In Zeiten globaler Energiekrisen ist die Energieversorgung von Kröner Stärke auf Jahrzehnte absolut sicher kalkuliert. Kröner bezieht von URBANA Strom und Wärme zu Festpreisen. Das Unternehmen kann sich ganz auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und spart mindestens 20 % der bisherigen Energiekosten. Götz Kröner ist überzeugt: „Wir haben uns richtig entschieden. Mit URBANA als Contractor sichern wir unsere Wachstumsmöglichkeiten nachhaltig und verschaffen uns klare Vorteile im Wettbewerb.“