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Berliner Energietage:

„Heizungen ohne hydraulischen Abgleich lassen sich nicht optimieren“

Zuerst sollte eine Heizanlage optimiert werden, bevor möglicherweise eine teure energetische Sanierung ansteht: Dafür plädierte Falco Hander, Nachhaltigkeitsmanager bei Heimstaden Germany. Das Immobilienunternehmen, das insgesamt 27.500 Wohnungen betreut, sei diesen Weg gemeinsam mit KALO gegangen und habe über einen adaptiven hydraulischen Abgleich mit smarten Thermostaten die Energieeffizienz von Liegenschaften erhöht. „Der Aufwand war gering und unkompliziert, die Akzeptanz und Zufriedenheit der Mietenden hoch. Sie zahlen nicht mehr, denn die Kostenumlage ist niedriger als das, was sie an Energie einsparen.“ 

Hydraulischer Abgleich über smarte Thermostate

Um praxisnahe Lösungen für die Wohnungswirtschaft ging es auf diesem digitalen Diskussionsevent der Berliner Energietage 2025. Das Prinzip der geringinvestiven Maßnahme erläuterte Dr. Bardi Rostami, Leiter Business Development bei KALO: „Was wir tun, ist ein thermischer hydraulischer Abgleich. Die Aufheizgeschwindigkeit einzelner Heizkörper innerhalb eines Gebäudes wird ausgeglichen. Der Heizkörper im Erdgeschoss, der sehr schnell aufwärmt, wird reduziert in seinem Wirkungsgrad. Er wärmt langsamer auf, indem ich den Stift des Heizkörperventils weniger aufdrehen lasse. Und in den oberen Geschossen, wo es vorher nicht so schnell warm wurde, kommt damit mehr Wärme an.“

Von einer Win-win-Situation auch für die Mietenden sprach Immanuel Hengstenberg, Geschäftsführer der Berliner Energieberatung senercon. „Der hydraulische Abgleich war früher leider sehr aufwendig“, das habe sich mit digitalen Lösungen für die Wohnungswirtschaft glücklicherweise geändert. Der Handlungsbedarf sei auf jeden Fall gegeben: 60 Prozent aller Heizanlagen würden derzeit noch ineffizient laufen, so Hengstenberg.

Monitoring der Heizungsanlage

Dr. Bardia Rostami ging noch einen Schritt weiter über die smarten Thermostate hinaus und erläuterte das Konzept eines ganzheitlichen Monitorings von Heizanlagen. Dabei erfassen und kontrollieren Messgeräte den Verbrauch, die Temperaturen und Volumenströme des Systems. Ein solches Monitoring mit dem Namen HeatSense erkenne frühzeitig Störungen, eine KI sorge für einen optimalen Betrieb. „Auch hier geht es darum, mit möglichst geringen Investitionen die höchste CO2-Einsparung zu erzielen. Denn das ist unsere Verpflichtung.“

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