KfW-Umfrage: Neun von zehn Haushalten unterstützen die Energiewende

Trotz der hohen Herausforderungen: Neun von zehn Haushalten in Deutschland stehen hinter der Energiewende. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Viele Haushalte in Deutschland wollen sich aktiv an der Energiewende beteiligen, hat die KfW-Umfrage ergeben.

Laut Erkenntnissen der KfW nutzt fast jeder dritte Haushalt in Deutschland mindestens eine nachhaltige Technologie. Zu den häufigsten Maßnahmen zählen Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Solarthermie. Das sind rund 13 Millionen Haushalte und somit 1,2 Millionen mehr als im Vorjahr. Neun von zehn Haushalten (88 Prozent) befürworten die Energiewende.

„Die Ergebnisse des KfW-Energiewendebarometers zeigen, dass die Menschen auch in Zeiten hoher Energiekosten der Energiewende eine sehr große Zustimmung entgegenbringen und viele von ihnen sich aktiv daran beteiligen wollen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

Von den 4.000 befragten Haushalten gaben sieben Prozent an, noch in diesem Jahr eine umweltfreundliche Technologie anzuschaffen. Und 60 Prozent der Haushalte ohne jegliche Maßnahme können sich inzwischen vorstellen, hier zukünftig zu investieren – ein historischer Höchstwert, so die Studienleitung KfW-Research.

Energiewendetechnologien gegen steigende Heizkosten

Das alles stimmt optimistisch. Allerdings liegen auf dem Weg zu mehr Klimaschutz auch Hürden. So erklärten 41 Prozent der Immobilieneigentümer, dass Investitionen zu teuer seien. Und gar 39 Prozent vermuten, dass sich ein solcher Einsatz nicht lohne. – Daher bieten sich hier smarte Thermostate als eine praktikable Lösung an: Sie sind günstig und senken nachweislich den Energieverbrauch. 

Denn gleichzeitig nimmt der Handlungsdruck zu. So werden deutlich mehr als die Hälfte aller Haushalte von hohen bis sehr hohen Kosten bei Wärme und Strom belastet. Und rund 70 Prozent der Befragten gehen von weiter steigenden Heizkosten aus. „Es gibt also noch eine spürbare Diskrepanz zwischen der Zustimmung zur und der Teilnahme an der Energiewende, die es zu überwinden gilt“, schreiben die Autoren.

Die positive Einstellung und Akzeptanz zur Energiewende seien wesentliche Faktoren zum Gelingen der Transformation. Denn Privathaushalte stünden für 40 Prozent aller CO2-Emissionen in Deutschland, so die KfW-Bank. Technologien müssten daher günstiger werden, damit Haushalte einen signifikanten Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten können.

Privathaushalte verbrauchen 85 Prozent ihrer Energie fürs Heizen und Warmwasser. Auf die gestiegenen Energiekosten haben die Nutzer:innen reagiert: Laut KfW-Energiewendebarometer wollen 70 Prozent weniger heizen und 55 Prozent weniger Warmwasser verbrauchen. Jeder dritte Haushalt gab an, an anderer Stelle zu sparen, um die höheren Heizkosten bezahlen zu können. Knapp die Hälfte setzte sich im vergangenen Jahr mit dem Thema Energieeffizienz auseinander, um den Verbrauch zu senken.